Tipps zum Entspannen

Kleine Auszeiten im Familienalltag

Familie ist schön und manchmal sehr anstrengend. Damit bei allem Chaos die Entspannung nicht zu kurz kommt, helfen bewusste Pausen für Mutter, Vater und Kinder.

veröffentlicht am 01.05.2019

1. Persönlicher Ruheplatz

Ein gemütlicher Sessel, die Bank vor dem Haus, eine Yogamatte, die sich nach Bedarf an einem ruhigen Ort ausrollen lässt: Schaffen Sie sich einen Platz, an dem Sie sich wohlfühlen und der Ihnen Ruhe vermittelt. Wenn Sie in Zukunft das Gefühl haben, dass nichts mehr geht, ziehen Sie sich – für ein paar Minuten oder auch länger – an Ihren persönlichen Ruheplatz zurück. Hier können Sie durchatmen, Abstand gewinnen, Kraft sammeln. Ihr Raum gibt Ihnen das Gefühl: Hier bin ich ganz bei mir.

2. Wunschkonzert

Kaum etwas rührt so direkt an unsere Emotionen, dringt so tief in unser Inneres wie Musik. Ein Song erklingt und wir haben die beste Partystimmung im Wohnzimmer. Ein anderer macht uns ruhig oder melancholisch. Wieder ein anderer lässt uns vor Freude so richtig das Herz aufgehen. Musik -hören – und Musik machen – lässt sich wunderbar für kleine Auszeiten nutzen. Also CD einlegen oder Musikvideo abrufen und los geht’s. Eine Bach-Kantate. Der neue Hit von Ava Max. Eine Elvis-Schnulze. Je nachdem, was Sie gerade brauchen. Wer mag, lädt die ganze Familie zum Wunschkonzert ein.

3. Vogelperspektive

Es fühlt sich an wie das blanke Chaos? Sie haben das -Gefühl, Sie bräuchten mindestens vier Hände und zwei Köpfe, um nur das Nötigste zu schaffen? Was jetzt hilft, ist, sich aus der Situation quasi herauszubeamen und sich selbst und die Menschen um einen herum von oben zu betrachten. Einfach zu beobachten. Und wahrzunehmen, welche Gefühle und Fragen dabei entstehen. Vielleicht müssen Sie über sich selbst lachen. Vielleicht denken Sie: Bin das wirklich ich da unten? Vielleicht spüren Sie, wie dankbar Sie im Grunde für Ihr Leben sind, auch, wenn es manchmal stressig ist. In jedem Fall gewinnen Sie etwas, das viel wert sein kann: eine andere Perspektive.

4. Auf den Atem achten

Ganz einfach, aber sehr wirksam: Atmen. Einfach bequem hinsetzen oder hinlegen und auf den eigenen Atem achten. Einatmen, ausatmen. Bringt uns zur Ruhe und kann gerade in stressigen ­Situationen Wunder wirken.

5. Strick dich glücklich!

Stricken, sägen, zeichnen, Porzellan bemalen: Handarbeiten helfen perfekt beim Abschalten! Wenn wir uns auf eine mehr oder weniger anspruchsvolle handwerkliche Tätigkeit konzentrieren, ist kein Raum zum Grübeln oder, um im Geiste schon die Einkaufsliste fürs Abendessen zusammenzustellen. Dann brauchen wir unsere ganze Aufmerksamkeit für unser Werk. Am Ende hat man ein Erfolgserlebnis und im besten Fall ein gelungenes Objekt in der Hand.

6. Lass dich gehen!

Eine ganz einfache Methode, um aus dem gewohnten Dauerlauf auszubrechen, ist das Gehen. Also einfach mal die anstehende Strecke zu Fuß zu gehen, statt ins Auto zu steigen oder den Bus zu nehmen. Das ist ineffizient? Jawohl! Aber es bringt uns mit uns selbst in Kontakt. Der Kopf wird frei, unsere Gedanken können sich entfalten. Wir sehen, hören, riechen, was um uns herum geschieht. Wir sind ganz im Jetzt. Durch das Gehen entschleunigen wir unseren Alltag. Und wir tun unserer Gesundheit etwas Gutes, ganz ohne Kosten, Anleitung und Hilfsmittel. Gönnen wir uns diese Zeit!

7. Kurzzeit-Camping

Zelten hat doch immer was von Abenteuer! Warum nicht einfach mal das Zelt im Garten oder auf einer Wiese aufbauen und ein paar Stunden dort verbringen? Etwas Proviant und ein Buch, mehr muss gar nicht mit. Am Abend geht es dann ganz entspannt zurück nach Hause. Mit Urlaubsfeeling im Herzen.

8. Geplante Pausen

Jedes Fußballturnier, jede Matheprobe und jede Geschäftsreise ist im Kalender eingetragen. Pausenzeiten sind das meist nicht. Die Folge: Sie gehen unter im Familientrubel, finden also nicht statt. Planen Sie deshalb regelmäßig einige Stunden oder auch mal ein paar Tage für Pausen ein und blockieren Sie sie im Familienkalender. Dann ist die Chance groß, dass es wirklich klappt mit den Auszeiten. Denn sind die nicht mindestens genauso wichtig wie Dienstreisen oder Fußballturniere?

9. Geh-Tipps für den Alltag

1. Gehen Sie buchstäblich neue Wege! Wählen Sie einen anderen Weg zum Bäcker oder zur Arbeit.
2. Wenn Sie mit einem kleinen Kind unterwegs sind, genießen Sie es, sich dessen Tempo anzupassen.
3. Steigen Sie schon eine Station früher aus dem Bus oder der U-Bahn aus und gehen Sie die
restliche Strecke.
4. Erkunden Sie zu Fuß einen Ort oder einen Stadtteil, in dem sie noch nie oder nur selten waren. 

10. Zeit für Gott

Auch der Kontakt mit Gott hilft uns, unseren Alltag zu unterbrechen. Kleine Gebete oder Andachten lassen sich in vielen Situationen in der Familie einbauen. Ob nebenbei oder besonders gestaltet mit einer brennenden Kerze, einem Kreuzzeichen, einer Bibellesung. Nehmen wir uns ab und zu Zeit für uns und Gott! Das hat Jesus übrigens auch immer wieder getan: Er zog sich zum Beispiel auf einen Berg oder in einen Garten zurück. Er sammelte sich, betete und schöpfte so neue Kraft für die Begegnung mit den Menschen.


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