Corona-Folgen

Wie Eltern ihre Kinder im Lockdown unterstützen können

Der (Teil-) Lockdown bringt auch für Familien wieder etliche Veränderungen. Manche Kinder tun sich schwer damit, sind verunsichert, wütend oder traurig. So können Eltern ihre Kinder unterstützen. Ein Beitrag unseres Kooperationspartners "elternbriefe".

veröffentlicht am 26.11.2020

Woran liegt‘s?

In einem ersten Schritt kann es hilfreich sein zu überlegen, was die unangenehmen Gefühle bei Ihrem Kind ausgelöst haben könnte:  

  • Vielleicht tut es sich schwer damit, die (neuen) coronabedingten Regeln in der Kita oder Schule anzuwenden?
  • Vielleicht fürchtet es, dass Verwandte oder Freunde an Corona erkranken könnten?
  • Vielleicht ist es enttäuscht darüber, Freunde während des Lockdowns weniger oft als sonst sehen zu können?
  • Es gibt viele mögliche Erklärungen

Sich bewusst Zeit für das Kind nehmen

Daher ist es wichtig, als Mutter oder Vater nicht einfach auf den eigenen Vermutungen zu beharren. Sondern sich bewusst Zeit für das Kind zu nehmen und aktiv das Gespräch zu suchen. - Aber auch zu respektieren, wenn Kinder (zunächst einmal) ihre Ruhe- und Rückzugszeiten brauchen. Das kann beispielsweise so aussehen: „Heute Morgen bist du fröhlich in die Schule gegangen. Jetzt lässt die Schultern hängen. Ich habe ich den Eindruck, du bist sehr traurig. Was ist denn passiert? Möchtest du mir davon erzählen?“    

Sorgen und Ängste miteinander teilen

Verständnisvolles, interessiertes und aufmerksames Zuhören entlastet. Und unterstützt Kinder dabei, als schwierig empfundene Situationen auch mal anders in den Blick nehmen zu können. Etwa, indem Sie als Mutter oder Vater in einem zweiten Schritt Verständnis für die Gefühle Ihres Kindes äußern. Und, sofern nötig, durch einfühlsame Fragen behutsam zu einem Perspektivwechsel und zur Lösungsfindung anregen:  

  • „Was hättest du dir denn in der Situation anders gewünscht?“
  • „Was könntest du anders machen, wenn du noch einmal in eine solche Situation kommst?“ 

Anteilnahme zu zeigen hilft Ihrem Kind dabei, mit seiner Verunsicherung, seiner Wut, seiner Hilflosigkeit, seiner Traurigkeit und anderen unangenehmen Gefühlen zurechtzukommen.  

Nähe und Mitgefühl zeigen

Auch ohne große Worte lassen sich Nähe und Mitgefühl signalisieren, etwa durch…  

  • ein aufmunterndes Lächeln
  • eine herzliche Umarmung
  • eine gemütliche Kuschelrunde 

Auch für Eltern geeignet...

Übrigens: Nicht nur Kinder profitieren von einfühlsamen Gesprächen und einem wertschätzenden Umgang. Unsere Anregungen können Sie auch als Elternpaar miteinander ausprobieren und sich so in turbulenten Zeiten gegenseitig "entstressen".

Dieser Beitrag auf elternbriefe.de

"elternbriefe du + wir" ist eine Initiative der katholischen Kirche. Mehr unter elternbriefe.de


Verwandte Themen

Mutter und Tochter lachend mit Maske auf Wiese
Alltag in der Pandemie
Mit Resilienz lassen sich Krisen wie die Corona-Pandemie besser durchstehen. Aber wie entwickelt man Resilienz? Und wie können Kinder krisenfest werden? Erfahrungen von Experten und Familien.
Kinderhände mit Zeichnung von Familie und Haus
Resilienz fördern
Wie erleben Familien die Corona-Krise? Und wie kommen sie mit Hilfe von Resilienz gut durch die Wintermonate? Ein Gespräch mit Sozialpädagogin und Familientherapeutin Bettina Brockmann.
Küchentisch von Familie Tangerding während des Lockdown in der Corona-Krise
Leben in der Krise
Unsere Autorin erzählt von den ersten drei Wochen des Lockdown in ihrer Familie, bestehend aus Mutter, Vater, 13-jähriger Tochter und 11-jährigem Sohn.