Podcast
Wie Eltern mit ihren Kindern über die eigene Trennung sprechen können
Was Eltern beachten sollten, wenn sie mit ihren Kindern über die eigene Trennung sprechen, erklärt Familientherapeut Christian Pröls-Geiger in der neuen Folge „FAMILIE leben“.
veröffentlicht am 06.06.2025
Eltern sollten eine Trennung nicht vor ihren Kinder verstecken. Es sei wichtig, „dass Kinder das wissen“, betont der Familientherapeut Christian Pröls-Geiger vom Kinderschutzzentrum des Kinderschutzbundes München. „Ich erinnere mich da an eine Jugendliche, die mal gesagt hat: Meine Eltern sind irgendwie anders als alle anderen Eltern. Die küssen sich nicht, die umarmen sich nicht“, berichtet er in der neuen Folge des Eltern-Podcasts FAMILIE leben des Don Bosco Magazins. In der Beratung hätten die Eltern bestätigt, kein Liebespaar mehr zu sein. „Da hätte es ihr vielleicht geholfen, diese Info zu haben“, stellt er klar.
„Nicht gegenseitig schlechtmachen“
Eine Trennung löse „bei den Kindern viel Angst und Unsicherheit aus“, hebt der Experte hervor. Deshalb sollten Eltern ihren Kindern zum Beispiel sagen, dass sie sie nicht verlassen werden. „Das ist eine wichtige Botschaft: Wir bleiben Eltern für Euch“, sagt Pröls-Geiger. Zudem sollten sie kommunizieren, was bestehen bleibt und wie es weiter geht. Wichtig sei außerdem, „dass man auch keine Versprechungen macht, die man nicht halten kann“, ergänzt er. „Was man sagt, sollte man auch einhalten können.“
Oft ist ein Elternteil weiter in der Trennung als der andere, was zu Konflikten führen kann. „Wichtig ist, dass die Eltern sich nicht gegenseitig schlechtmachen, dass sie nicht in ständigen Konflikten leben“, erklärt der Familientherapeut. „Was ist jetzt sozusagen Paarebene und was ist Elternebene. Wo muss ich vielleicht als Mama oder Papa kucken, was meine Kinder brauchen und das vielleicht so gut als möglich trennen von dem, wie es mir als der Verlassene oder die Verlassene geht“, rät Pröls-Geiger. Aber das sei „harte Arbeit“. Deshalb warnt er vor einem zu hohen Anspruch: „Man soll funktionieren und immer perfekt sein. Und wenn man selber in Krise ist, geht das halt vielleicht nicht immer, dass man alles so perfekt nach Lehrbuch macht.“
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Host: Julia Dahmen
Gast: Christian Pröls-Geiger (Kinderschutzzentrum des Kinderschutzbundes Ortsverband München)
Redaktion & Schnitt: Christoph Sachs
Sprecher Intro: Marc Rosenberg
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Das Buch von Christian Pröls-Geiger
Hört auf zu streiten! Was Kindern hilft, wenn es zuhause kracht (Kösel, € 18,00)