Dankbarkeit

Was Erntedank für Familien bedeuten kann

Gott sei Dank! Bei all unseren Sorgen und Anstrengungen tut es gut, immer wieder auf das zu schauen, was uns geschenkt ist. Ein Beitrag unseres Kooperationspartners "elternbriefe".

veröffentlicht am 30.09.2022

Jeden Tag genügend zu essen und zu trinken und ein Dach über den Kopf zu haben, ist für die meisten Familien bei uns heute selbstverständlich. Gott sei Dank! Das war nicht immer so. Der »Überlebenskampf«, der in früheren Generationen ganz wörtlich genommen und real war, schaut heute etwas anders aus: Druck in der Schule und in der Arbeit, Stress, Zeitnot, Überfülle … Anstrengend ist unser Leben durchaus auch heute! Und bei aller Selbstbestimmtheit – abhängig zu sein kennen wir auch: vom Arbeitgeber, von anderen, vom Geld, vom Wetter, vom gelingenden Zusammenspiel …

Bei all unseren Sorgen und Anstrengungen tut es uns in der Familie gut, immer wieder innezuhalten, auf das zu schauen, was uns alles geschenkt ist, was uns gratis zufällt – Gott sei Dank! Wir haben uns und unsere Kinder nicht »selber gemacht« oder »verdient« oder »gekauft« – wir sind uns gegeben! Wir können nicht »machen«, dass das Gemüse wächst, die Bäume Frucht tragen, wir ein Kind bekommen. Es ist ein Geschenk, religiöse Menschen sagen: »Ein Geschenk des Himmels!«

Achtsam sein

Das Zusammenwirken von schaffen, machen, seinen Beitrag leisten – und doch das Entscheidende und Wichtige nicht »in der Hand zu haben«, gehört zur uralten Menschheitserfahrung, die sich in einem der frühesten Feste der Menschheit, im Erntedankfest, ausdrückt. Das Fest stammt aus der bäuerlichen Welt. Nach der anstrengenden Erntezeit schaut man auf die Mühen und die Früchte der Arbeit und des Lebens – dankbar, in dem Wissen, dass vieles zusammenkommen muss, damit wir leben, überleben, gut leben: förderliche Bedingungen, das Wetter und fruchtbarer Boden, Gesundheit, Arbeitskraft, Glück, Kraft und Ausdauer, ein tatkräftiges Miteinander … Gott sei Dank für alles! Die angemessene Antwort auf alles Geschenkte ist Dankbarkeit und Genießen. Und wer dankbar ist, ist zufrieden, glücklich und gnädig – eine Wohltat für jede/n in der Familie! Wer sich reich beschenkt weiß, wird auch verantwortlich damit umgehen, es hegen und pflegen und mit anderen teilen.

Woher alles Geschenkte und Geschaffene kommt, wird in der Bibel, in der Schöpfungserzählung seit Jahrhunderten überliefert: Gott ist die Lebenskraft, die hinter allem steckt, er ist der Schöpfer: »Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut!« (Gen 1,31) »Und Gott ruhte am siebten Tag, nachdem er sein Werk vollbracht hatte. Und er segnete den 7. Tag und erklärte ihn für heilig«. (Gen2,2–3) Ausruhen und dankbar innehalten, dem Heiligen nachspüren – das tut jedem / r gut. Wir sind Gottes Ebenbild: Der Mensch – von Gott geschaffen – ist gleichzeitig Partner Gottes, Gottes Stellvertreter auf Erden! Das ist eine hohe Würde, die mit einem Auftrag verbunden ist: Mit-Schöpfer zu sein, verantwortlich zu sein – für seine Taten, für einander und für diese Welt! Achtsam umzugehen mit sich, seinen Kräften, mit Mitmensch und Natur! Sich mit dem Schöpfer verbunden zu wissen, aus seinem Geist heraus verantwortlich zu leben und bewusst zu feiern, was uns alles geschenkt ist – das tun wir an Erntedank!

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