Salzburg

Studentin lebt mit Ordensschwestern in einer Wohngemeinschaft

Die 24-jährige Ivana Martan lebt in einer Wohngemeinschaft mit Don Bosco Schwestern in Salzburg. Die Studentin genießt den Alltag mit ihren Mitbewohnerinnen im "Haus Mornese". Wir haben die ungewöhnliche WG besucht.

veröffentlicht am 29.03.2021

Seit drei Jahren lebt Ivana Martan im „Haus Mornese“. Ivana ist Kroatin und kommt aus Okrugljaca, einem Dorf östlich von Zagreb nahe der ungarischen Grenze. Die 24-Jährige studiert in Salzburg Medizinische Biologie und möchte hier auch ihr Masterstudium abschließen. Bevor sie nach Österreich kam, hat sie bereits in Zagreb bei den Don Bosco Schwestern gewohnt, allerdings in einem klassischen Studentinnenheim unter anderen Studentinnen.

Ivana schreibt an ihrer Masterarbeit über Stammzellen und deren „In vitro“-Differenzierung. Dafür forscht sie viel im Labor der Naturwissenschaftlichen Fakultät. Auch während des Lockdowns darf sie deshalb in die Uni. Meistens startet sie frühmorgens mit einem schnellen Frühstück und kehrt erst abends wieder heim. Neben ihrem Studium absolviert sie einen Deutschkurs und arbeitet als Kellnerin im nahe gelegenen Einkaufszentrum. „Das alles ist sehr anstrengend“, meint sie. Ein normales Studentenheim kam für sie deshalb nicht infrage. „Das wäre mir zu laut“, sagt sie.

"Wir nehmen gegenseitig am Leben vom jeweils anderen Anteil"

Zur Mittagszeit herrscht in der Küche ein reges Kommen und Gehen. „Es gibt Tage, da sind alle Herdplatten gleichzeitig besetzt“, erzählt Schwester Maria Rathgeb, die heute ein schnelles Nudelgericht kocht. Dann dampft es aus großen und kleinen Töpfen und man hört Lachen durch das ganze Haus. Und es gibt Tage, da bleibt nur Zeit für ein kurzes „Hallo“, bevor die Bewohnerinnen wieder in ihren Zimmern verschwinden – bereit für das nächste Onlineseminar.

Im Wohnzimmer trifft Ivana ihre Mitbewohnerin Rebecca Karrer aus Augsburg. Als sich die beiden kennenlernten, sprachen sie Englisch miteinander. Unter den WG-Bewohnerinnen finden sich sechs verschiedene Nationen, darunter auch Südkorea und Kolumbien. Das ergebe oft ein Kauderwelsch aus unterschiedlichen Sprachen, meint Rebecca. Und was schätzt sie am WG-Leben? „Neben der Kaffeemaschine und den Terrassen, dass wir gegenseitig am Leben vom jeweils anderen Anteil nehmen, egal, ob’s gerade eine stressige Zeit ist, oder man ein Erfolgserlebnis verbuchen konnte.“

Einmal im Monat treffen sich die Bewohnerinnen in der Kapelle des Hauses für einen gemeinsamen Abend. Es wird gesungen, gebetet und reflektiert. Das Treffen ist ein Fixpunkt, den alle gerne wahrnehmen, egal, welcher Konfession sie angehören. „Speziell die WG-Abende bieten den Raum für die Erfahrung, dass jede, so wie sie ist, mit allem, was sie gerade beschäftigt und ausmacht, einfach da sein kann“, erklärt Schwester Ulrike Weiß, die die WG-Abende spirituell begleitet. Der Abend klingt bei einem gemeinsamen Abendessen aus. Ivana stammt aus einem katholischen Elternhaus und ist mit solchen Ritualen vertraut. Für sie sind diese gemeinsamen Abende Entspannung und Hilfe im Alltag: „Es hilft, mir darüber klar zu werden, wie ich mit Problemen besser umgehen kann“, erzählt sie.

Die Wohngemeinschaft bei den Don Bosco Schwestern im Haus Mornese

2016 stellten sich die Don Bosco Schwestern die Frage, wie sie das Haus in Salzburg mit Leben füllen könnten. Für ein Studentinnenheim war es zu klein, trotzdem öffneten die Schwestern ihr Zuhause für junge Frauen. „Das Leben in einer WG ist für uns nichts Ungewöhnliches. Junge Frauen im Haus zu haben, deren Lebensvorstellungen ganz andere sind, ist das eigentlich Spannende“, erzählt die Leiterin der Gemeinschaft Schwester Gisela Porges. Die WG bietet Platz für acht Frauen bis 26 Jahre, die Ausbildung oder Studium absolvieren.
Kontakt: Sr. Gisela Porges FMA, Schmiedingerstraße 28, 5020 Salzburg, Tel.: 0676/897 572 777, E-Mail: salzburg@donboscoschwestern.net


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