Hygiene

Trocken werden: So helfen Sie Ihrem Kind

Etwa die Hälfte der Kinder zwischen 2 ½ und 3 Jahren ist tagsüber trocken. Bei manchen dauert es deutlich länger. Wie Eltern ihre Kinder sensibel beim Trockenwerden unterstützen können. Ein Beitrag unseres Kooperationspartners "elternbriefe".

veröffentlicht am 11.06.2021

"Unser Sohn Joni (2 ½ Jahre) möchte in der Kita nicht aufs Töpfchen gehen. Auch zuhause klappt es nicht, dass er sein Geschäft auf der Toilette oder dem Topf verrichtet. Wir haben schon einiges ausprobiert, wollen ihm aber auch keinen Druck machen. Was können wir tun?"

Alina, 29 Jahre

Je gelassener und spielerischer Sie das Thema angehen, desto leichter gelingt Ihrem Sohn dieser Entwicklungsschritt. Wichtig zu wissen: Ab welchem Alter Kinder ohne Windel auskommen, ist sehr verschieden. Etwa die Hälfte der Kinder zwischen 2 ½ und 3 Jahren ist tagsüber trocken. In diesem Alter können sie bewusst wahrnehmen, dass die Blase voll ist. Denn: Die Nervenbahnen, die dem Gehirn "Blase voll" oder "Darm voll" signalisieren, sind dann ausgereift. Bei manchen Kindern dauert das Trockenwerden bis ins 6. Lebensjahr an (z.B. nächtliches Einnässen), ohne dass organische oder seelische Beeinträchtigungen vorliegen.  

Wie Sie erkennen, dass Ihr Kind bereit ist fürs Trockenwerden?  

Doch nicht nur die körperlichen Voraussetzungen fürs Trockenwerden müssen gegeben sein. Ihr Sohn sollte von sich aus ein Interesse zeigen, keine Windel mehr zu tragen und die Toilette oder das Töpfchen zu benutzen. Sie merken das zum Beispiel daran, wenn er Sie beim Toilettengang begleiten möchte oder sich gegen die Windel wehrt. Manche Kinder sagen auch von sich aus, dass sie „Pipi machen“ wollen.  

Wie können Eltern das Sauberwerden sensibel unterstützen?  

  • Achten Sie auf die Signale Ihres Sohnes: Hält er im Spiel inne, wirkt kurz abwesend und konzentriert oder fängt er an, hin und her zu trippeln, kann das darauf hinweisen, dass er „jetzt muss“. Sie unterstützen Jonis Eigenwahrnehmung, indem Sie Ihre Beobachtungen äußern. Sie könnten dann beispielsweise sagen: „Du tippelst hin und her. Komm’, wir gehen schnell zur Toilette.“ 
  • Kinder haben unterschiedliche Bedürfnisse und Vorlieben. Lassen Sie Ihr Kind selbst wählen, ob es sein Geschäft auf einem Töpfchen oder einem Toilettensitz verrichten möchte. 
  • Zur Toilette gehen will gelernt sein. Zeigen Sie Ihrem Kind Schritt für Schritt, was es tun muss: Wie man die Hose aufmacht, sie herunterzieht und sich auf die Brille oder aufs Töpfchen setzt. Hilfreich ist dabei praktische Kleidung, etwa eine Hose, die Ihr Sohn rasch und einfach alleine herunterziehen kann. 
  • Damit der Toilettengang zur Routine werden kann, sollten Sie wichtige Bezugspersonen wie die Großeltern oder Erzieherinnen in die Sauberkeitserziehung mit einbeziehen. Ziehen Sie alle an einem Strang, erleichtert das Ihrem Kind das Trockenwerden. 
  • Gewindelt zu werden, ist für Kinder auch eine Form der Zuwendung. Wichtig ist deshalb, dass Ihrem Kind durch das Sauberwerden keine Aufmerksamkeit und Nähe verlorengeht. Wenn Sie den Gang zur Toilette mit einem lustigen Spiel verbinden oder sich gemeinsam über das „Ergebnis“ freuen, machen Sie das Trockenwerden attraktiver. 
  • Und wenn es mal nicht so problemlos klappt, sollten Sie sich vergegenwärtigen, dass auch Ihre Haltung entscheidend ist: Reagieren Sie enttäuscht, kann das Ihr Kind unter Stress und Erfolgsdruck setzen. Erkennen Sie daher auch kleine Schritte und Bemühungen an, nicht nur gelungene Ergebnisse. Das ermutigt und motiviert Ihr Kind.

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