Tradition und Bedeutung

Muttertag: Fragen und Antworten

Auf welches Datum fällt der Muttertag? Wer hat ihn eigentlich erfunden? Gibt es den Muttertag nur bei uns oder auch in anderen Ländern? Und was hat die Kirche damit zu tun? Die wichtigsten Infos rund um Mamas Ehrentag.

veröffentlicht am 26.04.2022

Wann wird Muttertag gefeiert?

In den meisten europäischen Staaten, darunter auch in Deutschland, sowie in Japan, den USA, Australien und vielen anderen Ländern ist Muttertag am zweiten Sonntag im Mai.

Ist der Muttertag ein gesetzlicher Feiertag?

Nein, der Muttertag ist in Deutschland kein gesetzlicher Feiertag.

Was wird am Muttertag gefeiert?

Mütter setzen sich mit viel Engagement und Herzblut für ihre Familien ein. Oft stellen sie dabei die Bedürfnisse andere vor ihre eigenen und bringen das ein oder andere Opfer, um den Familienbetrieb am Laufen zu halten. Das war vor über hundert Jahren so, als der erste Muttertag gefeiert wurde, und das ist heute noch so. Deshalb wollen Kinder ihren Müttern an diesem Tag „Danke“ sagen für ihren Einsatz und ihnen eine schöne Zeit bereiten.

Seit wann wird der Muttertag gefeiert?

Schon in der Antike kannte man einen Muttertag. Die alten Griechen feierten damals ein Fest, um Rhea, die Mutter des Zeus zu ehren. Unser heutiger Muttertag hat damit allerdings nichts zu tun. Er entstand zu Beginn des 19. Jahrhunderts in den USA und wurde zum ersten Mal am 12. Mai 1907 in Graften, West Virginia, begangen.

Wie ist der Muttertag entstanden?

Die US-amerikanische Frauenrechtlerin Anna Marie Jarvis veranstaltete am 12. Mai 1907 einen Gedenkgottesdienst für ihre verstorbene Mutter und hielt ein „Memorial Mother's Day Meeting" ab. Ihre Mutter Anna Maria Reeves Jarvis hatte sich zu Lebzeiten sehr für Frauen und Mütter engagiert und von einem Muttertag geträumt. Ihre Tochter führte diese Arbeit fort und beging den ersten offiziellen Muttertag am dritten Todestag von Anna Reeves Jarvis im Jahr 1908. Nachdem immer mehr US-Staaten sich der Idee anschlossen, wurde 1914 der zweite Sonntag im Mai als nationaler Muttertag festgelegt. Anna Jarvis kämpfte später für die Abschaffung des Muttertages, weil ihr die politische Aussage unter Blumen und Pralinen zu sehr verloren ging.

Wo wird der Muttertag gefeiert?

Von Amerika aus verbreitete sich der Tag zu Ehren der Mütter zu Beginn des 20. Jahrhunderts über England, bis ins westliche Europa. Heute wird der Muttertag in über siebzig Ländern der Erde begangen. Nicht immer am zweiten Maisonntag, aber mit der gleichen Intension: einen Dank auszusprechen an alle Mütter und ihnen einen Tag zu widmen.

Seit wann wird der Muttertag in Deutschland gefeiert?

Am 13. Mai 1923 wurde zum ersten Mal auf Betreiben des Verbandes Deutscher Blumengeschäftsinhaber Muttertag gefeiert, der sich danach etablierte. Zehn Jahre später machten die Nationalsozialisten daraus den „Gedenk- und Ehrentag der Deutschen Mütter“. Sie legten den Feiertag auf den dritten Maisonntag und nutzten ihn für ihre Propaganda. In der jungen Bundesrepublik wurde schließlich wieder der zweite Sonntag im Mai als Muttertag festgelegt.

Welche Bräuche gibt es am Muttertag?

Weltweit stehen an diesem Tag die Mütter im Fokus. Egal, ob in Äthiopien, wo sie zu Beginn der Regenzeit gleich mehrere Tage mit Musik, Tanz und gutem Essen gefeiert werden. Oder in Indonesien, wo Kinder ihren Müttern am Muttertag (22. Dezember) symbolisch die Füße waschen. Fast überall geht es darum, Mütter an diesem Tag zu verwöhnen, mit Blumen, Leckereien und Geschenken (Basteltipps: Muttertagsgeschenke in letzter Minute), mit kleinen Liebesbotschaften (PDF zum Ausfüllen: Für meine Mama), Frühstück am Bett, Hilfe im Haushalt oder schönen Ausflügen.

Wie wurde der Muttertag in der DDR gefeiert?

Anders als in der Bundesrepublik wurde der Muttertag bis 1990 in der DDR nicht offiziell gefeiert. Stattdessen beging man den Internationalen Frauentag am 8. März. Dieser wurde im Jahr 1946 eingeführt und richtete sich nicht nur an Mütter, sondern an alle Frauen, die an diesem Tag gemeinsam feierten. Im Mittelpunkt standen dabei Arbeitnehmerinnen, die mit Blumen, Geschenken und Lobreden in ihren Betrieben gewürdigt wurden.

Hat der Muttertag einen christlichen Ursprung?

Der Muttertag, wie wir ihn heute begehen, ist ein säkularer Feiertag. Allerdings gab es in England schon seit dem 13. Jahrhundert einen so genannten „Mothering Sunday“ am vierten Sonntag der Fastenzeit – eingeführt von Heinrich III. An diesem Tag dankten die Gläubigen Mutter Kirche und besuchten den Gottesdienst in der Hauptkirche oder Kathedrale. Zugleich nutzten Kinder den Tag, um ihre Mütter zu ehren und zu beschenken. Traditionell gab es dazu „Simnel Cake“ aus Marzipan.

Wie feiert die katholische Kirche Muttertag?

Auch wenn der Muttertag ein weltlicher Tag ist, nehmen viele Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen den Gedanken auf und gestalten Gottesdienste, Gebets-Aktionen und Andachten zum Thema. Genau genommen kommen sie damit der ursprünglichen Idee näher, als der heute so kommerzialisierte Tag. Denn die Initiatorin Anna Jarvis feierte den ersten Mother’s Day im Jahr 1908 als Andacht in einer Methodistenkirche.

Wie unterscheiden sich Muttertag und Vatertag?

Mutter feiert mit der Familie, Vater geht mit Kumpels auf Sauftour. So kurz lassen sich die beiden Tage heute nicht mehr fassen. Die klassische Herrenpartie entwickelte sich einst aus den Prozessionen und Flurumgängen zu Christi Himmelfahrt, denn auf dieses Hochfest fällt der Vatertag in Deutschland traditionell. Heute begehen immer mehr Väter ihren Ehrentag analog zum Muttertag, lassen sich im Familienkreis verwöhnen oder nehmen Kind und Kegel kurzerhand mit auf die Wanderung.

Ist der Muttertag eine Erfindung der Blumenindustrie?

Nein, der Muttertag wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von einer US-amerikanischen Frauenrechtlerin initiiert, die damit das Erbe ihrer Mutter würdigen und auf den Einsatz und die Probleme von Müttern hinzuweisen wollte. Als der Tag zunehmend auch in Europa populär wurde, sprangen aber tatsächlich deutsche Floristikverbände auf den Zug auf. Sie trugen dazu bei, dass der Muttertag sich hierzulande etablierte und prägten seine kommerzielle Seite.

Wurde der Muttertag im Dritten Reich erfunden?

Nein, er wurde nicht von den Nazis erfunden, durchaus aber instrumentalisiert. Der erste offizielle Muttertag fand in Deutschland 1923 statt. Erst 1934 erklärten die Nationalsozialisten den Tag zum offiziellen Feiertag, um das Idealbild der deutschen Mutter zu propagieren, die möglichst viele Kinder gebären und großziehen sollte. Belohnt wurde das mit dem "Ehrenkreuz der deutschen Mutter", das 1939 an drei Millionen Frauen verliehen wurde.


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