Active Games
Spaß am Bildschirm – mit Bewegung und für die ganze Familie
In der dunklen Jahreszeit verbringen wir wieder mehr Zeit zu Hause. Körperliche Aktivität kommt oft zu kurz. Wie wäre es mit digitalen Angeboten, die möglichst alle ansprechen und in Bewegung bringen? Ein Interview mit Medien-Fachfrau Linda Scholz.
veröffentlicht am 30.09.2025
Gibt es Games, die Familien zusammenführen und gleichzeitig in Bewegung bringen?
Ja, die gibt es. Neben analogen Gesellschaftsspielen können sich digitale Spiele für einen gemeinsamen Spieleabend in der Familie eignen. Hierbei gibt es auch Titel, die auf Bewegung, Köpfchen, Kooperation, Geschicklichkeit und Koordinationsfähigkeit setzen.
Welche digitalen Angebote würden Sie für Familien mit Kindern oder Jugendlichen empfehlen?
Besonders beliebt sind Partyspiele mit unterschiedlichen Minispielen, in denen es auf Geschicklichkeit, Reaktionsgeschwindigkeit oder Glück ankommt, Rennspiele, in denen man in witzigen Wettrennen gegeneinander antritt oder Rätselspiele, in denen man gemeinsam knobeln und Aufgaben lösen muss. Wichtig ist eine einfache Zugänglichkeit, damit alle mitspielen können, egal ob Jung oder Alt. Und dass viel Erfahrung und Können mit digitalen Spielen nicht alleine ausschlaggebend sind. Kooperative Spiele eignen sich, da man so gemeinsam Abenteuer erleben und Herausforderungen meistern kann.
Worauf sollten Eltern bei der Auswahl der Games grundsätzlich achten?
Eltern sollten auf die gesetzlichen Alterskennzeichen der USK achten. Außerdem sollten sie weitere Informationen zu Faszinationsaspekten, Chancen und Risiken der digitalen Spiele einholen. Darüber hinaus verfügen alle gängigen Konsolen und Vertriebsplattformen über Jugendschutzeinstellungen für Eltern, um beispielsweise In-Game-Käufe oder Kommunikationsmöglichkeiten für Kinder zu regulieren.
Wie begleite ich junge Kinder in die Welt der Games?
Ich würde die interaktive, webbasierte Scrollstory „Wo ist Joy?“ empfehlen. Sie richtet sich an Familien bzw. Eltern, um gemeinsam mit den (jüngeren) Kindern das Thema Gaming mit Chancen und Risiken zu thematisieren.
Haben Sie konkrete Tipps für eine Produktauswahl?
Wir betreiben auf spieleratgeber-nrw.de eine Website, auf der wir im Bereich Spiele-Tipps fortlaufend verschiedene Titel vorstellen, die unsere Redaktion und unsere Spieletestgruppen aus unterschiedlichen Gründen empfehlen. Bei der Auswahl fragen wir Eltern immer nach den Interessen der Kinder und natürlich, welche Geräte vorhanden sind. Ein paar Beispiele:
- Rascal‘s Escape – USK 0
Gemeinsam mit dem Eichhörnchen und dem Bären können schon jüngere Kinder den Dachs in verschiedenen Ländern Europas suchen. Hierbei gibt es im kooperativen Modus für zwei Spielerinnen und Spieler viel zu entdecken, kleine Nebenaufgaben und Kinder können zudem kulturelle Besonderheiten und fremde Sprachen kennenlernen. - Mario Kart World oder Mario Kart 8 – USK 0
Der bunte Fun-Racer ist beliebter Dauerbrenner in den Spieletestgruppen. Die Rennstrecken sind abwechslungsreich und durch die witzigen Items können auch unerfahrene Spieler und Spielerinnen gewinnen. Durch die Hilfsoptionen bei der Steuerung eignet sich sowohl der neue Titel als auch der Vorgänger für die ganze Familie. - Nintendo Switch Sports – USK 6
Bei Nintendo Switch Sports stehen verschiedene Sportarten zur Auswahl, die mit einfacher Bewegungssteuerung gespielt werden können. Mit dabei sind Klassiker wie Bowling, Tennis oder Volleyball. Die Sportarten sind auch für Einsteigerinnen und Einsteiger geeignet und besonders in der Gruppe oder der Familie kann man viel Spaß haben. - Astro Bot – USK 6
Ein kleiner Roboter muss auf verschiedenen Planeten nach verstreuten Raumschiffteilen und anderen Bots suchen. Die bunten Welten sind abwechslungsreich, mit liebevollen Details gestaltet und bieten einige Geheimnisse. Die Aufgaben sind teilweise knifflig und erfordern Reaktionsgeschwindigkeit und viel Geschick. - Split Fiction – USK 12
Zwei Autorinnen erleben gemeinsam ein Abenteuer im Fantasy- und Science-Fiction-Setting. Besonders dabei ist, dass Teamwork gefragt ist, da zu zweit gespielt wird. Immer wieder müssen sich Spieler und Spielerinnen dabei helfen, gut absprechen und aufeinander warten, um die actiongeladenen Herausforderungen kooperativ zu meistern.
Haben Sie Tipps, wie Eltern verhindern können, dass Kinder durch zu viel Gaming zum Stubenhocker werden?
Es ist ratsam, die Interessen und Hobbies des Kindes ernst zu nehmen und auch selber Interesse dafür zu zeigen. Wir raten Eltern, sich die Spiele von den Kindern zeigen zu lassen und auch mitzuspielen, um sich eine Meinung darüber zu bilden und ihnen auf Augenhöhe zu begegnen. Anstatt Gaming abzutun, ist es sinnvoll, sich zu informieren, um die Faszination nachvollziehen zu können und dann auch besser zu argumentieren, warum man als Elternteil einen gewissen Standpunkt vertritt. Eltern sollten beim Thema Medienzeit zudem mit gutem Vorbild beim eigenen Medienhandeln vorangehen und dem Kind auch Alternativen anbieten.
Spielideen für draußen – ohne großen Aufwand und für alle Altersgruppen
Zusammengestellt von Stefanie Kortmann
Natur-Kunst
Alter: Ab 3 Jahren
Gemeinsam werden verschiedene Naturmaterialien wie Blätter, Blumen, Steine und Äste gesammelt. Daraus gestalten alle ein „Natur-Mandala“ auf dem Boden.
Stille Post mit Bewegungen
Alter: Ab 6 Jahren
Alle Spielerinnen und Spieler stehen hintereinander. Der letzte Spieler denkt sich eine Bewegung oder eine kleine Tanzroutine aus, zum Beispiel hüpfen, klatschen, winken. Diese Bewegung zeigt er seinem Vordermann, der sie wiederum an seinen Vordermann „weitergibt“. Am Ende zeigt der letzte Spieler die Bewegung und alle lachen über die Unterschiede zur ursprünglichen Bewegung.
Outdoor-Fotowettbewerb
Alter: Ab 12 Jahren
Die Jugendlichen erhalten zu bestimmten Themen Foto-Aufträge, die sie mit ihren Handys festhalten sollen, zum Beispiel „mache das lustigste Gruppenfoto“ oder „fotografiere einen Vogel“. Am Ende wird das beste Bild gekürt. Auch möglich: Die Kinder sollen auf einer Foto-Safari verschiedene Motive finden: ein gelbes Auto, eine blaue Tür, eine Kirchenuhr, etc.
Geocaching
Alter: Ab 14 Jahren
Mit einem GPS-Gerät oder einer Geocaching-App auf dem Smartphone gehen Jugendliche auf Schatzsuche in der Natur. An verschiedenen Orten sind kleine „Schätze“ (Caches) versteckt, die sie finden müssen. Jeder Cache enthält ein Logbuch, in das die „Schatzsucher“ ihren Namen eintragen können. Tipp: Geocaching funktioniert in vielen Ländern und kann daher auch sehr gut im Urlaub für Bewegung sorgen.