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Wie Esstörungen bei Kindern und Jugendlichen entstehen und was Eltern tun können

Wie können Eltern damit umgehen, wenn sie befürchten, dass ihr Kind an einer Essstörung erkrankt ist? Das und mehr bespricht Julia Dahmen in der neuen Folge von FAMILIE leben mit Psychotherapeutin und Essstörungs-Expertin Tanja Legenbauer.

veröffentlicht am 10.07.2025

Eltern sollten ihren Kindern gegenüber keine Bemerkungen zu deren Figur und Gewicht machen. Das empfiehlt die Psychologische Psychotherapeutin und Expertin für Essstörungen Tanja Legenbauer. Auch einen selbstfürsorglichen Umgang mit dem eigenen Körper legt sie nahe. „Ich finde ganz wichtig, selbst ein positives Vorbild zu sein, was den Umgang mit dem eigenen Körper angeht“, betont sie in der neuen Folge des Eltern-Podcasts FAMILIE leben des Don Bosco Magazins.

Legenbauer hebt mit Blick auf die Ursachen für Essstörungen aber auch hervor: „Eltern allein sind auf keinen Fall schuld, sondern das ist immer ein Zusammenspielen vieler verschiedener Faktoren.“ Häufig sei der Einstieg über eine Diät, erklärt sie, „also, dass der Wunsch besteht, abzunehmen, obwohl eigentlich Normalgewicht besteht“. Häufig geschehe das zum Beginn der Pubertät, „weil der Körper sich ja sehr stark verändert“.

Gemeinsam Hilfe bei Experten suchen

Das war auch bei FAMILIE leben Host Julia Dahmen so, die im Alter von zwölf Jahren selbst an Magersucht erkrankte. „Es ging mit einer ganz normalen Diät einher“, berichtet sie im Podcast. „Dann habe ich Komplimente bekommen“, erinnert sie sich. Diese Anerkennung habe ihr gutgetan, sodass „ich dann den Punkt verpasst habe, wieder aufzuhören mit der Diät“. Das sei so weiter gegangen, „bis ich auch wirklich kein Bild mehr hatte. Also, wenn ich mich im Spiegel angeguckt habe, und ich war schon sehr, sehr dünn, fand ich mich eigentlich immer noch zu dick.“

Aufgrund der Gefahren, die von einer Essstörung wie Magersucht ausgehen können, empfiehlt Expertin Legenbauer Eltern: „Wenn Ihnen was auffällt, teilen Sie Ihre Sorge mit. Seien Sie offen, hören Sie zu, unterstützen Sie. Suchen Sie gemeinsam Hilfe bei Experten, um zu schauen, was braucht Ihr Kind, Ihre Tochter, Ihr Sohn, um sich gesund weiterentwickeln zu können.“

Host: Julia Dahmen 
Gästin: Prof. Dr. Tanja Legenbauer, Psychologische Psychotherapeutin (Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der LWL Universitätsklinik Hamm der Ruhr-Universität Bochum)
Redaktion & Schnitt: Christoph Sachs
Sprecher Intro: Marc Rosenberg

 

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