Zwischen Scheunen und Schafen
Beschaulich liegt die Hofgemeinschaft Kotthausen im Bergischen Land, östlich von Wuppertal. 24 Erwachsene und 16 Kinder teilen hier ihr Zuhause mit Hühnern, Schafen, Pferden, Hunden, Katzen und Gänsen. Katja Dern hat mit ihrem Mann und den drei Kindern eine Vision verwirklicht, die auf Vielfalt setzt: „Kotthausen bildet die Gesellschaft im Kleinen ab.“
Ganz bewusst wollte sie keine Insel schaffen, sondern eine offene Gemeinschaft, die andere willkommen heißt. Am Schaffenssamstag packen Gäste auf dem Hof mit an. Schulklassen, Kindergärten, Familien und andere Gruppen sind willkommen – ob zu Bildungsangeboten oder Hoffesten.
Die meisten „Kotthausener“ verdienen ihr Geld in Berufen außerhalb des Hofes. Katja Dern und ihr Mann arbeiten als Sozialarbeiter im Betreuten Wohnen für Menschen mit psychischen Erkrankungen, das auch auf dem Gelände liegt. Der Biolandbetrieb, die Gebäude und die gesamte Hofanlage wird daher weitgehend in der Freizeit der Hofgemeinschaft bewirtschaftet.
Katja liebt es, in der Schafgruppe und im Gemüsegarten aktiv zu sein. Dort wachsen Zutaten für die Selbstversorgung. Für alle verbindlich sind die Arbeitssamstage und die wöchentlichen Gemeinschaftsabende. „Solche Zusammenkünfte sind wichtig, damit wir uns als Gemeinschaft verstehen und gemeinsame Absprachen treffen können.“
„Das bedeutet auch, dass die eigenen Ideen und Meinungen auf den Prüfstand gestellt werden. Es ist ein Aushandlungsprozess und man muss kompromissfähig sein“, macht Katja deutlich. Genauso wichtig ist es, andere anzunehmen, wie sie sind. So kann ein gutes Miteinander entstehen.