Praktische Fragen

Vorbereitung einer Beerdigung

Ein Ihnen nahestehender Mensch ist gestorben und nun stehen Sie vor der Aufgabe, die Beerdigung zu organisieren. Erfahren Sie hier, wie Sie die Planung angehen, was zu beachten ist und wo Sie Unterstützung finden.

veröffentlicht am 18.03.2024

Wie finde ich den richtigen Bestatter?

Für eine Beerdigung brauchen Sie ein Bestattungsunternehmen. Vielleicht kennen Sie bereits eines oder haben Empfehlungen bekommen. Einen eigenen Eindruck können Sie sich auf der Webseite, bei einem Anruf oder einem persönlichen Beratungstermin verschaffen. Macht das Unternehmen einen professionellen Eindruck? Ist die Kommunikation einfühlsam und seriös? Passen die Angebote zu Ihren Wünschen? Sind die Kosten transparent gestaltet? Scheuen Sie sich nicht, Angebote zu vergleichen.

Was macht ein Bestatter?

Ein Bestattungsinstitut sorgt für die Überführung von Verstorbenen und unterstützt bei allen Vorbereitungen für die Beerdigung. Es gibt viele Regeln und Vorschriften, die je nach Bundesland variieren können. Lassen Sie sich über alle Möglichkeiten und die nächsten Schritte aufklären. Überlegen Sie, ob und in welchem Umfang Sie sich an der Organisation beteiligen möchten. Ein gutes Unternehmen wird flexibel auf Ihre Wünsche eingehen und ein individuelles Angebot erstellen.

Wie berücksichtige ich letzte Wünsche von Verstorbenen?

Haben Verstorbene Wünsche zur Beisetzung geäußert oder eine Bestattungsverfügung hinterlassen, erleichtert das die Planung. Manchmal liegt bereits ein Vorsorgevertrag mit einem Bestattungsunternehmen vor. Ist das nicht der Fall, besprechen Sie sich bei Bedarf mit anderen Angehörigen.

Wann und wie informiert man über den Tod?

Informieren Sie enge Familienmitglieder und nahe Verwandte zuerst – am besten persönlich oder telefonisch. Dann folgen Freunde, Nachbarn, Bekannte, Kollegen, Arbeitgeber und weitere Wegbegleiter. Nutzen Sie Adressbücher und Kontaktverzeichnisse der Verstorbenen. Stimmen Sie sich mit anderen Angehörigen ab, wie die Nachricht verbreitet werden soll. Neben Traueranzeigen sind auch soziale Medien und Messenger-Dienste wie WhatsApp heute gängige Wege.

Wie erstellt man eine Traueranzeige?

Traueranzeigen können online oder in Zeitungen geschaltet werden. Sie enthalten den Namen, Geburts- und Sterbedatum, Informationen zur Trauerfeier und Kontaktdaten der Familie. Daneben können Texte, Symbole oder ein Foto veröffentlicht werden sowie Spendenaufrufe oder die Bitte, am Grab von Beileidsbekundungen abzusehen. Es ist üblich, Todesanzeigen zeitnah in Auftrag zu geben, um einen größeren Bekanntenkreis schnell zu informieren.

Welche Unterlagen braucht man für die Beerdigung?

Um eine Beerdigung zu organisieren, benötigen Sie verschiedene Dokumente der Verstorbenen. Dazu gehört der Totenschein, mit dem die Sterbeurkunde beim zuständigen Standesamt beantragt wird. Zudem werden Ausweis und Geburtsurkunde beziehungsweise Heiratsurkunde und Familienstammbuch benötigt. Detaillierte Informationen erhalten Sie beim Bestattungsinstitut.

Welche Fristen gelten für Bestattungen?

Verstorbene dürfen frühestens nach 48 Stunden bestattet werden. Wann der späteste Zeitpunkt ist, richtet sich nach der Landesverordnung. Er liegt zwischen vier und zehn Tagen. Nach einer Einäscherung hat man für die Beisetzung der Urne in der Regel einige Wochen Zeit. Genaueres erfahren Sie beim örtlichen Standesamt oder beim Bestattungsinstitut.

Wer zahlt die Beerdigung?

Erben sind in Deutschland verpflichtet, die Kosten zu übernehmen, auch wenn es keinen Kontakt zum verstorbenen Menschen gab. Schnell kommen mehrere Tausend Euro zusammen. Liegt keine Sterbeversicherung vor, muss man klären, ob das Erbe oder das eigene Vermögen für eine Bestattung ausreichen. Ist dem nicht so, übernimmt das Sozialamt bestimmte Leistungen.

Erd- oder Feuerbestattung?

Ob Sie sich für eine Bestattung im Sarg oder eine Einäscherung entscheiden, richtet sich nach persönlichen Wünschen, finanziellen Möglichkeiten und dem Ort der Beisetzung. Einige Bestattungsarten erfordern eine Kremation.

Was ist eine Erdbestattung?

Bei der Erdbestattung werden Verstorbene in einem Sarg auf einem kirchlichen oder städtischen Friedhof beigesetzt. Das Reihengrab ist eine kostengünstige Grabstelle, die von der Friedhofsverwaltung zugewiesen wird. Beim teureren Wahlgrab hat man Mitspracherecht, es ist auch ein Doppelgrab möglich. Manche Familien haben eine Gruft, also eine gemauerte Grabstelle, als gemeinsame Ruhestätte.

Was ist eine Feuerbestattung?

Die Mehrheit entscheidet sich heute für eine Einäscherung im Krematorium. Seit 1963 erlaubt die katholische Kirche Feuerbestattungen. Verstorbene werden in einem Sarg verbrannt, die Asche in einer Urne aufbewahrt. Es ist möglich, sich vorher bei einer Trauerzeremonie im Krematorium zu verabschieden oder die Trauerfeier auf den Tag der Beerdigung zu legen.

Wo werden Urnen beigesetzt?

Die Urne kann auf einem Friedhof in einer Urnengrabstelle, einem Urnengemeinschaftsgrab oder einem bestehenden Familiengrab beigesetzt werden. Es ist auch möglich, Urnen in einer offiziellen Urnenhalle (Kolumbarium), einer Urnenstele oder einer Urnenwand aufzubewahren.

Was ist eine Baumbestattung?

Zu den beliebtesten Bestattungsarten in Deutschland gehört mittlerweile die Baumbestattung. Die Asche wird auf einem Friedhof oder in einem Bestattungswald beigesetzt. Dort kann man entweder einen Platz unter einem Gemeinschaftsbaum oder aber einen eigenen Baum erwerben. Auch in einem Bestattungswald kann eine katholische Beerdigung stattfinden.

Was versteht man unter See- oder Luftbestattung?

Bei der Seebestattung wird die Asche in einer speziellen Urne der Nord- oder Ostsee übergeben. Bei der Luftbestattung wird sie aus einem Flugzeug in die Luft verstreut. Dafür ist eine spezielle Genehmigung erforderlich. Die katholische Kirche unterstützt diese Art der Bestattung nicht.

Was ist eine teilanonyme oder anonyme Bestattung?

Im Rahmen einer teilanonymen Bestattung werden Verstorbene auf einem gemeinschaftlichen Grabfeld beigesetzt. Die Namen sind auf einer zentralen Gedenktafel vermerkt. Eine anonyme Bestattung findet zu einem unbekannten Zeitpunkt auf einer Rasenfläche ohne Kennzeichnung statt. Für beide Varianten ist eine Einäscherung notwendig. Die katholische Kirche lehnt anonyme Bestattungen ab.

Welche Bestattungen sind in Deutschland nicht zugelassen?

In Deutschland dürfen sie Urnen nicht zu Hause aufbewahren oder im eigenen Garten beisetzen. Nur in Bremen ist letzteres unter bestimmten Umständen erlaubt. Wer alternative Formen der Bestattung wünscht, die Asche im Wald verteilen oder sie zu einem Diamanten pressen will, muss das im Ausland tun.

Welche Bestattungsformen erlaubt die katholische Kirche?

Seit 1963 sind Feuerbestattung und Urnenbeisetzung in der katholischen Kirche erlaubt, wenn die Gründe dafür nicht der christlichen Glaubenslehre widersprechen. Die Asche muss auf einem Friedhof, in einer Kirche oder einem Friedwald beigesetzt werden und die letzte Ruhestätte deutlich mit Namen und Lebensdaten gekennzeichnet sein. Sie darf nicht verstreut oder zu Schmuckstücken verarbeitet werden. Es ist aber möglich, einen kleinen Teil an einem anderen angemessenen Ort aufzubewahren. Wenden Sie sich bei Fragen am besten an die zuständigen Kirchengemeinden.

Wie läuft ein Trauergespräch ab?

Nachdem Sie die Pfarrei informiert haben, findet ein Trauergespräch mit dem Pfarrer oder anderen Mitarbeitenden der Gemeinde statt. Es ist hilfreich vor dem Gespräch Eckpunkte und persönliche Details der Verstorbenen zu notieren. Zum Beispiel Geburts- und Wohnorte, bedeutende Stationen, Angaben zu Persönlichkeit, Laufbahn, Hobbys, Engagement und Art des Todes. Auch die Trauerfeier wird im Trauergespräch geplant, hier können Sie eigene Ideen oder Wünsche des verstorbenen Menschen einbringen. Weitere Informationen zum Ablauf von Trauerfeiern finden Sie in unserem Artikel "Wie läuft eine katholische Beerdigung ab?“.

Wer darf katholisch beerdigt werden?

In der Regel katholische Menschen, die nicht aus der Kirche ausgetreten sind. Mittlerweile erlauben aber auch viele Gemeinden die Beisetzung von Menschen ohne oder mit einer anderen Konfession auf einem kirchlichen Friedhof. Vor allem dann, wenn dort bereits ein Familiengrab vorhanden ist. Auch Menschen, die aus der Kirche ausgetreten sind, können in der Praxis heute auf kirchlichen Friedhöfen bestattet werden.

Welchen Blumenschmuck gibt es bei Beerdigungen?

Bei Trauerfeiern und Beerdigungen ist eine üppige Blumendekoration üblich. Es gibt Sträuße, Gestecke, Blütenkissen und Kränze mit denen Kirchenraum, Trauerhalle, der Sarg oder die Urne geschmückt werden. Hatten Verstorbene Lieblingsblumen, kann man das berücksichtigen. Bei der Beisetzung geben Trauernde gerne einzelne Blumen mit ins Grab. Auf dem Friedhof werden frische Gräber mit Gestecken und Kränzen bedeckt. Sie sind meist mit beschrifteten Trauerschleifen versehen. Blumendekoration ist auch bei Zeremonien im Bestattungswald erlaubt, allerdings muss man die Dekoration danach wieder mitnehmen.

Spenden

Häufig wird nach dem Tod eines Menschen um Spenden (statt Blumen) für Wohltätigkeitsorganisationen gebeten. Sie können Bankdaten nennen und bei der Trauerfeier einen Sammelbehälter aufstellen. Vielen Beileidskarten liegt Bargeld bei. Auch dieses kann auf Wunsch gespendet werden.

Danksagung

In der Regel versenden die engsten Angehörigen einige Wochen nach der Beerdigung Danksagungen an alle, die schriftlich oder persönlich ihr Beileid bekundet haben. Muster findet man beim Bestattungsinstitut oder im Internet. Alternativ ist auch eine Anzeige in der Zeitung möglich. Heute werden auch die sozialen Medien genutzt.


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