Alles Gute!

Spirituelle Momente in der Familie: Segnen und ein Segen sein

Was ist Segnen? Wie geht das? Und was kann er bewirken? Die wichtigsten Fragen und Antworten zu einem besonderen Ritual. Mit Segen-Poster zum Bestellen!

veröffentlicht am 22.01.2024

Was ist Segen?

  • Wenn die Oma dem Enkelkind zum Abschied ein Kreuzzeichen auf die Stirn zeichnet.
  • Wenn die Mutter dem Kind vor der Prüfung alles Gute wünscht.
  • Wenn der Vater dem Baby vor dem Einschlafen einen Gutenachtkuss gibt.
  • Wenn der Teenager sagt: „Du bist eine tolle Mama/ein toller Papa!“
  • Wenn die Partner einander sagen: „Ich hab dich lieb.“

Manchmal möchten wir einem Menschen etwas Gutes zusprechen, ihm Mut machen, ihn behütet und beschützt wissen. Vielleicht haben wir das Gefühl, dass unsere eigene Macht nicht ausreicht, dass wir die Verantwortung nicht alleine tragen können. Indem wir einen anderen Menschen segnen, stellen wir ihn voller Vertrauen unter den Segen Gottes. Wir sagen ihm etwas Gutes. Vielleicht unterstreichen wir unseren Wunsch auch mit einer Geste.

Wie geht Segnen?

Segensrituale bestehen oft aus einem guten Wunsch, zum Beispiel „Viel Glück! Sei behütet! Gott segne dich! Alles Gute“ und einer Geste, zum Beispiel: umarmen, Daumen drücken, einen Kuss geben, eine Hand auf die Schulter legen. Jeder Mensch kann segnen, Erwachsene und Kinder, egal, welchen Glauben sie haben. Gesegnet werden kann im Alltag oder in besonderen Momenten des Lebens. Ein guter Wunsch, ein Zeichen, das Hoffnung gibt, ein Zuspruch Gottes, ein Ritual in der Familie, ein ermutigendes Wort, eine Absicherung gegen Unglück, eine geheimnisvolle Handlung – all das kann Segen sein.

Altbewährt und neu erfunden

Mit besonderen Zeichen können wir uns im Alltag gegenseitig deutlich machen: Wir sind im Leben gesegnet und wollen füreinander ein Segen sein.
Wir können …

  • einen lieben Gruß in die Brotdose oder Geldbörse stecken, geschrieben, gezeichnet oder zubereitet
  • einen kleinen Schutzengel in die Handfläche malen, zum Beispiel vor einer aufregenden Klassenfahrt
  • unseren Segen in einem Symbol ausdrücken, du bist mein Licht, mein Herz, mein Sonnenschein
  • einen Leuchtstern übers Bett hängen, als Begleiter durch die Nacht
  • sich gemeinsam unter eine Decke kuscheln, und spüren, dass wir einander schützen
  • unseren Kindern zeigen, wie sie selbst segnen können, Menschen, Tiere und Dinge, die ihnen am Herzen liegen

Für andere ein Segen sein

„Ich werde dich segnen, und ein Segen sollst du sein.“
Nach Genesis 12,2

Jeder Mensch kann durch sein Denken, Fühlen und Handeln für andere zum Segen werden. Oft genügt ein Wort, ein Zeichen oder ein Blick, um einem anderen Menschen Trost, Hoffnung oder Frieden zu schenken.

Ich öffne meine Gedanken, mein Herz und meine Hände. Ich nutze mein Vertrauen, meine Zuversicht, mein Gesegnet-Sein, um anderen Gutes zu tun und zu sagen.

Wie Segen heilen kann

Segen kann berühren und heilen. Er kann uns stärker und gelassener werden lassen und eine Verbindung schaffen zwischen uns und Gott.

Gottes Segen begleitet uns durch den Tag, vom Aufstehen bis zum Schlafengehen. Schöne Momente – die Geburt eines Kindes, eine bestandene Prüfung, das Heimkommen nach einer Reise – macht er leicht und hell. In herausfordernden Zeiten und Situationen – ein Abschied, eine Krankheit, ein Neubeginn – schenkt er uns Heilung und Kraft.

Als Eltern fragen wir uns oft: Wie wird es meinem Kind ergehen? Wird es alleine zurechtkommen? Wird es glücklich werden? Stolz und Freude, aber auch Sorge und Hoffnung bewegen uns. Wir wünschen uns, dass unsere Kinder und alle Familienmitglieder beschützt ihren Weg gehen. Begleitet von lieben Menschen, gestärkt durch ihre eigenen Fähigkeiten und behütet von Gottes Segen.

Segen rund um die Welt

Der Segen begegnet uns in fast allen Religionen und Weltanschauungen: Menschen auf der ganzen Welt drücken ihn in Worten, Gesten, Symbolen und Ritualen aus.

  • Christen feiern zum Beispiel Segnungsgottesdienste für Kinder, damit diese auf ihrem Lebensweg von Gott begleitet sind.
  • Im Islam gehört der Segen (Barakat) zur alltäglichen Sprache, denn er vermittelt eine von Gott ausgehende Kraft, die zu Wohlstand und Glück verhelfen soll.
  • Tilaka heißen hinduistische Segenszeichen, die sich Gläubige bei religiösen Zeremonien mit roter Farbe auf die Stirn tupfen. Sie sollen das spirituelle dritte Auge schützen.
  • Auch im Judentum sind Segen allgegenwärtig. Am Türpfosten hängt die Mesusa, ein Kästchen mit Pergamentpapier, auf dem der Anfang des jüdischen Glaubensbekenntnisses steht. Wenn die Menschen hinaus- oder hineingehen, berühren sie die Mesusa und bitten Gott um Schutz. In vielen Familien segnet der Vater am Freitagabend vor dem Schabbat-Essen seine Kinder.
  • Licht und Wasser spielen beim buddhistischen Segen eine wichtige Rolle. Sie stehen für das Strahlen des inneren Kerns und gute Taten, die sich wie Wasser in einer Schale in der Seele sammeln sollen.

Texte: Themenposter "Alles Gute! Segnen und ein Segen sein" aus der Reihe „Spirituelle Momente in der Familie“, herausgegeben vom Don Bosco Magazin und der Initiative "elternbriefe du + wir".



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