Hoffnungsfest

Mit Kindern Ostern feiern

Osterhase, Osterkerze, Osterlamm – was bedeuten die Symbole? Wie lassen sich die Feiertage als Familie gestalten? Und soll man Kindern zu Ostern etwas schenken? Infos und Ideen für die Osterzeit in der Familie.

veröffentlicht am 01.03.2022

Was feiern wir an Ostern?

An Ostern feiern die Christen, dass Jesus auferstanden ist und den Tod besiegt hat. Die biblischen Geschichten (zum Beispiel das Markusevangelium) berichten, dass Frauen am dritten Tag nach Jesu Tod zu seinem Grab kamen und bemerkten, dass es leer war. Diese Schilderung ist jedoch weniger als wissenschaftlich erklärbare Tatsache zu verstehen, sondern soll vielmehr ausdrücken: Die Jüngerinnen und Jünger verstanden und waren überzeugt davon, dass Jesus auferweckt worden war.

Später trafen zwei seiner Jünger unterwegs den Auferstandenen. Sie erkannten ihn zunächst nicht. Erst als der Mann beim Essen das Brot brach, erkannten sie, dass es Jesus war. Von dieser Begegnung mit den sogenannten Emmausjüngern erzählt das Evangelium vom Ostermontag.

An Ostern vollendet sich der im Weihnachtsfest angekündigte Heilsplan Gottes. Jesus Christus, der als Licht der Welt zu den Menschen kam, wird zum Licht der Hoffnung. Für die Christen bedeutet Ostern die Hoffnung auf ein ewiges Leben, ein Leben nach dem Tod. Sie glauben: Gott begleitet uns durch unser ganzes Leben hindurch und bis in den Tod.

Was hat Ostern mit der Karwoche zu tun?  

Das Osterfest ist untrennbar mit der Karwoche verbunden, die mit dem Palmsonntag, dem Einzug Jesu in Jerusalem, beginnt. Der Gründonnerstag erinnert an das letzte Abendmahl, bei dem Jesus von seinen Jüngern Abschied nahm, und an seine Festnahme auf dem Ölberg. Am Karfreitag wird des Leidens und Todes Jesu am Kreuz gedacht. Mit Ostern endet auch die 40-tägige Fastenzeit.

Wie ist das Osterfest entstanden?

Die älteste Bezeichnung für Ostern "Eostro" geht wohl auf das achte Jahrhundert zurück und lässt sich mit "Morgenröte" (vom Griechischen „eos“) übersetzen. Weit verbreitet, aber nicht bewiesen ist die Annahme, das Fest könne auf die germanische Frühlingsgöttin Ostara zurückgehen.

Vorläufer des christlichen Osterfestes ist das jüdische Pessach oder Passah. Die Juden feiern an diesem Tag, dass Gott sein Volk aus der ägyptischen Sklaverei geführt hat. Noch heute erinnern die Christen beim Gottesdienst in der Osternacht an den Auszug der Juden aus Ägypten.

Ostern ist der höchste Feiertag der katholischen Kirche. Der Termin wechselt, da er vom Frühlingsvollmond abhängig ist. Ostern wird auch verbunden mit der Freude über den Frühling und das wiedererwachende Leben.

Was bedeuten die Oster-Symbole?

Osterkerze
Jesus wird in der Bibel auch als „Licht der Welt“ bezeichnet. Die brennende Osterkerze ist ein Zeichen für den Auferstandenen. Ihr Licht wird in der Osternacht am Osterfeuer angezündet und an die Gläubigen weitergereicht.
Ostereier
Das Ei ist ein Symbol des Lebens und des Neubeginns. Außerdem gilt es als Zeichen der Auferstehung: Es hält Leben in sich verborgen wie das Grab, aus dem Jesus entstieg.  
Osterhase
Hasen schließen beim Schlafen ihre Augen nicht. Deshalb wird er als Symbol für den auferstandenen Christus gesehen. Wegen seiner Fruchtbarkeit gilt er als Symbol des Lebens.
Osterlamm
Das Lamm ist ein Symbol für Jesus, der unschuldig hingerichtet wurde. Oft wird es mit einer Siegesfahne geschmückt. Diese steht für den Sieg Jesu über den Tod.

Was hat es mit der Speisensegnung an Ostern auf sich?

In vielen Kirchen werden am Ostersonntag zum Abschluss der Osternacht Speisen gesegnet. Die Gläubigen bringen Brot, Fleisch, Obst, Eier, ein gebackenes Osterlamm und andere Speisen in Körben mit in die Kirche. Oft sind die Körbe mit bestickten Tüchern bedeckt. Der Priester segnet die Speisen. Daheim werden die Leckereien miteinander geteilt und gegessen – sozusagen als Tischgemeinschaft mit dem Auferstandenen und als Dankfest dafür, dass Gott uns unser Leben immer wieder neu schenkt.

Wie lassen sich die Osterfeiertage mit Kindern gestalten?

Ostern und Frühling passen wunderbar zusammen. Bei beiden geht es um Hoffnung, Freude und Neuanfang. Diese Gefühle spüren auch Kinder – selbst wenn sie die religiöse Dimension des Osterfests vielleicht noch nicht vollständig erfassen können. Einige Ideen für die Osterzeit in der Familie:

  • Ostergeschichte vorlesen: Ob in der Kinderbibel, einem Bilderbuch oder auch online (Jesus ist auferstanden) – tauchen Sie mit Ihren Kindern in die biblische Geschichte von der Auferstehung Jesu ein. Vielleicht haben die Kleinen danach Lust, ein Bild über das geheimnisvolle Ereignis zu malen?
  • Die Wohnung mit Oster-Deko schmücken: Ein paar Zweige in eine Vase stellen, selbst gebastelte oder gekaufte Ostereier daran hängen, fertig ist ein frühlingshafter Osterstrauß. Auch bunte Eier und Hühner aus Pappmaschee bringen Farbe und gute Laune ins Haus.
  • Bunte Eier: Gestalten Sie gemeinsame gekochte oder ausgeblasene Eier. Ob mit Naturfarben, Filzstift, Wasserfarben oder Klebebuchstaben – mit ein wenig Phantasie und Kreativität wird aus jedem Ei ein kleines, österliches Kunstwerk.
  • Anderen Menschen mit Ostergrüßen eine Freude machen: Gestalten Sie gemeinsam österliche Karten oder Briefe für Freunde, Familie oder Nachbarn. Eine Auswahl schöner Sprüche und Zitate zu Ostern haben wir zusammengestellt.
  • Osterbrot backen: Nichts geht über ein selbst gebackenes Osterbrot! Rezepte für das süße Hefegebäck gibt es in allen möglichen Variationen in Kochbüchern und im Internet. Wer mag, lässt es bei der Speisenweihe in der Kirche segnen.
  • Feierliches Osterfrühstück mit der ganzen Familie: Nach der Feier der Osternacht geht’s von der Kirche direkt nach Hause an den Frühstückstisch, vielleicht sogar mit Verwandten oder Freunden. Nun noch Semmeln, Eier, Kaffee, Schinken, Käse, Obst und Osterbrot auftischen – und dann wird gemeinsam geschlemmt und gefeiert.
  • Malen und rätseln: Eine ganze Reihe österlicher Malbilder und Rätsel für Kinder steht in der Rubrik Kinder zum Download zur Verfügung. Einfach ausdrucken und loslegen!
  • Eierpecken spielen: Die Spielregel ist einfach, der Spaß groß. Für das traditionelle Eierpecken, auch Eiertitschen genannt, braucht man nur hartgekochte, bunte Eier. Zwei Spieler nehmen je ein Ei in die Hand und titschen die Spitzen aneinander. Bei wessen Ei die Schale heil bleibt, der oder die hat gewonnen.
  • Bei einem Osterspaziergang das Leben feiern: Genießen Sie mit Ihren Kindern das frische Grün, freuen Sie sich am Licht und an der Wärme. Vielleicht ist Vogelgezwitscher zu hören, vielleicht sind Bienen oder andere Insekten unterwegs. Vielleicht finden sich Löwenzahnblüten, aus denen sich ein Bild legen lässt. Die Strecke muss gar nicht lang sein. Was zählt, ist die gemeinsame Zeit – für die Natur und füreinander und möglicherweise für ein „Danke, Gott!“.

Soll man Kindern zu Ostern etwas schenken?

Anders als an Weihnachten oder zum Geburtstag gehören Geschenke an Ostern traditionell nicht zum Fest dazu. In dem Nest, das der Osterhase für jedes Kind versteckt, liegen kleine Gaben wie Ostereier oder Schokohasen. Das Osternest zu suchen, ist für die meisten Kinder der Höhepunkt des Osterfests, das Suchen und Finden eine aufregende und beglückende Erfahrung.

Dass immer mehr Kinder auch an Ostern größere Geschenke bekommen, lässt sich durchaus kritisch sehen. “Die Freude der Kinder an einfachen Dingen wird an Ostern genährt“, schreibt die Erzieherin und Kita-Leiterin Monika Lehner in ihrem Buch „Ostern feiern mit Ein- bis Dreijährigen“ (Verlag Don Bosco Medien). In ihrer Einrichtung versuchen die pädagogischen Fachkräfte, einer wachsenden Konsumorientierung entgegenzuwirken, indem sie weiterhin einfache, bescheidene Gaben für die Kinder vorbereiten und die Eltern in Gesprächen für das Thema sensibilisieren. Das Osterfest erfülle „das nach kurzem Suchen entdeckte, einfache Nestchen ein tiefes kindliches Sehnen: ‘Jemand hat an mich gedacht … das ist nur für mich … ich gehöre in diese Welt!‘“ An dieses Gefühl kommt ein weiterer Spielzeugbagger oder ein weiteres Bilderbuch nicht heran.
 


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